ALMA-Observatorium offiziell eingeweiht

25 Hochpräzisions-Antennen von MT Mechatronics in der Atacama-Wüste in Chile geliefert und installiert

Bremen, San Pedro de Atacama (Chile), den 13. März 2013 – Das „Atacama Large Millimeter/submillimeter Array“ (ALMA) ist heute in San Pedro de Atacama, Chile, offiziell eingeweiht worden. Damit ist das größte und komplexeste bodengestützte Observatorium der Welt zur Erforschung des Weltalls freigegeben. An dem Festakt unter Leitung des chilenischen Staatspräsidenten Sebastián Piñera nahmen neben den Partnern des multinationalen Großprojekts auch Vertreter der industriellen Auftragnehmer teil, darunter die Gesellschafter der OHB-Gruppe, Christa und Prof. Manfred Fuchs, sowie der Vorstandsvorsitzende der MT Aerospace AG, Hans J. Steininger.

ALMA besteht aus 66 einzelnen Präzisionsantennen, die ein einziges, revolutionäres Verbundteleskop bilden, das bei Wellenlängen von 0,3 bis 9,6 Millimetern beobachtet. Im Zentrum der Anlage befindet sich eine Anordnung von 50 Antennen mit je 12 Metern Durchmesser, die zusammen wie ein einziges Teleskop, ein Interferometer, arbeiten. Ergänzt wird es durch ein Feld von vier Antennen mit 12 Metern Durchmesser und zwölf Antennen mit 7 Metern Durchmesser. Die ALMA-Antennen sind mobil, und können auf dem Chajnantor-Hochplateau so angeordnet werden, dass sich Maximalabstände zwischen 150 Metern und 16 Kilometern ergeben. Durch die Möglichkeit solcher Abstandsänderungen wird ALMA zu einer Art gigantischem Zoom-Objektiv.

ALMA ist ein Projekt, das gemeinsam von Europa, Nordamerika und Ostasien in Zusammenarbeit mit der Republik Chile getragen wird. Von europäischer Seite aus wird ALMA über die Europäische Südsternwarte ESO finanziert, in Nordamerika von der National Science Foundation der USA in Zusammenarbeit mit dem kanadischen National Research Council und dem National Science Council von Taiwan, und in Ostasien von den japanischen National Institutes of Natural Sciences in Kooperation mit der Academia Sinica in Taiwan.

25 dieser 50 Präzisionsantennen mit einem Durchmesser von 12 Metern wurden im Auftrag der ESO von einem europäischen Firmenkonsortium geliefert, an dem die MT Mechatronics GmbH, ein Tochterunternehmen der MT Aerospace AG, maßgeblich beteiligt ist. Neben der Lieferung war die MT Mechatronics für die komplette Montage der 25 Antennen in der Atacamawüste auf 5.000 Metern über Normal-Null zuständig. Die Errichtung der Anlage erfolgte streckenweise mit bis zu 100 Spezialisten, die in einem eigens dafür eingerichteten Baustellencamp untergebracht waren.

ALMA wird in der Lage sein, das Universum im Millimeter- und Submillimeterbereich des elektromagnetischen Spektrums mit noch nie da gewesener Empfindlichkeit und Auflösung zu erforschen. Es hat ein bis zu zehnmal besseres Auflösungsvermögen als das des Hubble-Weltraumteleskops.

Zu den Aufgaben von ALMA gehört, die Entstehungsgebiete von Planeten und Sternen in kalten interstellaren Wolken und protoplanetaren Akkretionsscheiben zu erforschen. Die Millimeterwellen sind besonders geeignet, ausgedehnte Gas- und Staubwolken zu durchdringen, die die Entstehungsgebiete von Sternen und Planeten verhüllen. Infrarotgalaxien im frühen Universum, supermassereiche schwarze Löcher und Galaxienentstehung sind weitere wichtige Forschungsgebiete von ALMA. Darüber hinaus soll ALMA helfen, wichtige Fragen bei der Erforschung von Dunkler Materie und Dunkler Energie zu beantworten.

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